Der diesjährige Pilzdruck in den Weinbergen ist enorm und stellt eine große Herausforderung für die Winzer dar. Durch das feuchte und nasse Wetter werden Pilzkrankheiten begünstigt. Auf den Fotos seht ihr den Befall durch Falschen Mehltau (Peronospora). Gerade an den Gescheinen wird deutlich, wie hoch der Ausfall sein kann. Es zeigt aber auch, dass es sich lohnt pilztolerante Rebsorten zu züchten und diese anzubauen. Die Rebenzüchtung am Geilweilerhof stellt sich dieser Aufgabe, mit dem Ziel resistente Rebsorten (besonders gegenüber dem Falschen Mehltau und dem Echten Mehltau) zu entwickeln.
Aktuell haben es neue Rebsorten schwer: unbekannt, kaum auffindbar im heutigen Dschungel der Weinregale, erklärungsbedürftig, etwas für Spezialisten, für Entdecker, für Pioniere! Auch Riesling hat vor Jahrhunderten einmal diesen Weg angetreten. er ist heute der Primus, dem alle nahekommen möchten. heute gelten jedoch andere Rahmenbedingungen, in denen sich Rebsorten profilieren müssen: Klimawandel, neue Schaderreger und Schädlinge, Umwelt- und Ressourcenschonung, Kostendruck und Erhaltung der Kulturlandschaft. Mit einem „weiter so“ wird dieser Anpassungsbedarf nicht zu meistern sein. Neue, robuste Rebsorten stellen daher einen elementaren Baustein für die notwendigen Anpassungen des Weinbaus dar. Sie erfordern unsere Aufmerksamkeit und unseren Pioniergeist.